Die Natur ist die beste Medizin


Sebastian Kneipp

Was unterscheidet den naturheilkundlich arbeitenden Arzt vom Schulmediziner? Eine neue Interpretation des sensiblen Zusammenspiels von Gesundheit und Krankheit und ein anderes therapeutisches Vorgehen. Krankheit entsteht nach naturheilkundlichem Verständnis immer dann, wenn wir aus dem Takt geraten, die innere Balance verlieren, gegen unsere Natur handeln und uns wider-natürlich verhalten. Deshalb behandelt der Arzt nicht nur die Symptome einer Erkrankung, sondern fragt nach deren Ursachen, um das "Übel sozusagen von der Wurzel aus zu behandeln". Um die richtige Therapie zu finden, betrachtet der ganzheitlich arbeitende Arzt auch Persönlichkeit, Gefühle, Gedanken, Lebensumstände, Lebensgewohnheiten und die Lebensgeschichte des Menschen. Ziel der Therapie ist es, dass gestörte energetische Gleichgewicht wiederherzustellen, so dass der Organismus aus sich selbst heraus gesund werden kann.

Und noch eins unterscheidet die Naturheilkunde von der leitlinienorientierten Schulmedizin. Eine naturheilkundliche Therapie ist immer eine individuelle Behandlung, die dem einzelnen Menschen und seinen besonderen Bedürfnissen und Fragestellungen gerecht wird. Deshalb gibt es auch nicht "das Arzneimittel" für "die Erkrankung". Das gleiche Präparat kann zum Beispiel zur Behandlung eines grippalen Infektes oder einer schmerzhaften Arthrose dienen. Ausgangspunkt jeder Behandlung ist eine ausführliche Anamnese. Im Verlauf eines Gesprächs, das bis zu einer Stunde dauern kann, lernt der Arzt Sie und Ihre ganz persönliche Geschichte kennen und kann so gesundheitliche Beschwerden in Ihren Lebenszusammenhang einordnen. Dies ist wichtig, um in der folgenden Therapie nicht isoliert körperliche Symptome zu behandeln, sondern Raum dafür zu schaffen, dass Sie zu Ihrem inneren Gleichgewicht zurückfinden und die Selbstheilungskräfte des Organismus aktivieren können. Im Einzelfall kann ergänzend auch ein DFM-Regulationstest die Diagnostik ergänzen.

Pflanzliche Arzneimittel und andere natürliche Therapieverfahren (Eigenblutbehandlung, Ozon-Sauerstoff-Therapie, Vitalstoffinfusionen, Entgiftungsbehandlung) unterstützen je nach Beschwerdebild den Heilungsprozess. Grundsätzlich gilt für bei der Wahl der therapeutischen Mittel: So wenig wie möglich und nur so lange wie nötig. Denn die Behandlung dient dazu, die Gesundheitsressourcen, die jeder Mensch besitzt, zu aktivieren, zu erhalten und wachsen zu lassen.